„Ah, gehört Ihnen dort draußen der P……e? Ein tolles Auto fahren Sie da!“ sagt ein Neukunde begeistert zu mir. Er meint, so ein Auto gehört zum Beruf Unternehmensberater.
„Nein, ich bin mit der Bahn gekommen und vom Bahnhof die 20 Minuten zu Ihnen per Fuß gekommen“, ist meine Antwort. Jetzt glaubt er, etwas wäre mit meinem Führerschein nicht in Ordnung und ich müsste „pausieren“. Er zwinkert verständnisvoll mit den Augen.
„Nein, alles in Ordnung. Ich fahre seit 2001 kein eigenes Auto mehr. Und zwar absichtlich. Schon damals mein Versuch eine persönliche Antwort auf den drohenden Klimawandel zu geben. Ich wollte einfach mal versuchen, wie es für ein halbes Jahr ohne Auto geht.“
„Ja, aber Sie kommen ja nicht überall so gut mit der Bahn hin wie zu mir?!“ Mein Kunde denkt schwer nach. „Ich könnte das nicht. Mit den meinen Baustellen und dann mit drei kleinen Kindern …!“ Und: „Haben Sie ausgerechnet wie viel CO2 Sie in der Zeit gespart haben?“ möchte er wissen. Nein, habe ich nicht.
Ich komme ganz gut klar ohne Auto. Eine Frage der Organisation und des blanken Willens. Jedenfalls ist meine Testphase von eine halben Jahr so erfolgreich, dass ich meine 20 Jahre demnächst voll habe. Neben dem Teilauto nutze ich den ÖNV, Bahn, Fahrrad und die Mitfahrgelegenheit. In gemeinschaftlichen Verkehrsmitteln ist Zeit zum Arbeiten und für interessante Kontakte. Entspannter ankommen gehört ebenfalls zu den positiven Nebenwirkungen.
Bei Beraterkollegen gelte ich als „Exot und Öko“. Aber wie heißt es so schön auf einer meiner Lieblingspostkarten „Der Kopf ist rund, damit das Denken seine Richtung wechseln kann.“